Kreativität ist das Fundament - Digitalisierung das Instrument

15/09/2018

Unternehmen gleichen sich in ihrer Antwort auf die Komplexität des Wandels zunehmend an indem sie ihren Fokus auf exogene Faktoren richten. Können mit diesem Fokus in Zukunft nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielt werden? Oder liesse sich mit einem Wechsel der Blickrichtung nach innen ein brachliegendes Potenzial entdecken?

 

Menschliche Potenzialentwicklung und Kreativität findet im Zusammenhang mit Innovation und Digitalisierung noch wenig Beachtung. Gerade im Fortschreiten der Digitalisierung ist es von grosser Bedeutung, kreative menschliche Innovationspotenziale in Unternehmen zur Entfaltung kommen zu lassen und nutzbar machen, um auch in Zukunft nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dazu dient ein Phasenmodell, das flexibel anwendbar ist.

 

Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels führt zu zeitlichem Druck, zunehmender Komplexität und dem gleichzeitigen Wunsch nach Beständigkeit und Innovation. Dies betrifft auch in grossem Masse die Arbeitswelt. Unternehmen scheinenin ihrer Antwort auf diesen gesellschaftlichen Wandelzu korrespondieren und auf diese neuen, sich rasch verändernden Situationen mit den gewohnten Handlungsmustern zu reagieren, indem sie ihren Fokus auf exogene Faktoren richten.Das Bestreben, Wettbewerbsvorteile primär kunden-, markt- und konkurrenzorientiertund ohne das Potenzial im eigenen Unternehmen zu nutzen, wird in Zukunft für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit einesUnternehmens nicht mehr ausreichen. Dieseeffizienzgesteuerte Standardisierung fördert eine Unternehmenskultur ohne Kreativität, Leidenschaft, Begeisterung und Motivation. Sie lässt kreatives menschliches Potenzial brachliegen, das durch geeignete Unternehmensstrategien und -strukturen, Unternehmens- und Führungskulturen entfaltet und nutzbar gemacht werden kann, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Doch findet menschliche Potenzialentfaltung und Kreativität in Unternehmen - im Zusammenhang mit Digitalisierung - noch wenig Beachtung. Der Inhalt des Vortrages schliesst diese Lücke und zeigt auf, dass sich Innovationspotenziale in Unternehmen entfalten können, sofern die heutige Managementprofessionalität überdacht wird und dieses veränderte Denken eine neue Führungs- und Unternehmenskultur bewirkt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kreativität sowie der Entwicklung der dafür nötigen Bedingungen und Voraussetzungen mit dem Ziel, Innovationspotenziale in einer digitalisierten Gesellschaft freizusetzen um dadurch nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren.

 

Der wirtschaftliche Erfolg hängt davon ab, wie gross die Fähigkeit und die BereitschafteinesUnternehmensist, sich laufend in Frage zu stellen und sich an veränderte Verhältnisse anzupassen.Tatsächlich lassen sich aber in Unternehmen vergleichbare Muster betreffend Strategie, Struktur und Kultur finden und sie werden als dysfunktional für die Nutzbarmachung kreativen menschlichen Potenzials erkannt.Unternehmen, die - meist - hierarchisch aufgebaut sind, gleichen einer Pyramide und tun sich per se schwer mit Netzwerken, da diese eine völlig andere Struktur haben.Der Blick richtet sich in Netzwerken nach allen Seiten, bleibt offen für Neues. Es wird festgestellt, dass Kreativität ein wichtiges Fundament für Innovationen bildet. Günstige Innovationsbedingungenin Form entsprechender Führungs- und Unternehmenskultur vorausgesetzt, sind Innovationen„machbar“. Daraus folgt, dass menschliche Potenzialentfaltung ein zentraler Bestandteil für den Aufbau von langfristigen und nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen ist.

 

Um die Innovationspotenziale in Unternehmen aufzubrechen, zu entfalten und aus ihnen zu schöpfen wird ein Phasenmodell vorgestellt, das sich auf einer Kombination der Ebenen des Managements und der Ebene der Mitarbeitenden permanent an den Phasen des Aufbrechens, der Entfaltung und der Schöpfung ausrichtet. Wenn Bedingungen und Voraussetzungen geschaffen werden umKreativität zu ermöglichen, geschieht dies nicht ausreinemIdealismus. Innovative Unternehmen sind wettbewerbsfähig und der Schlüssel für die Dynamik der Wirtschaft.

 

Die Produktivität und die Innovationsfähigkeit hängen eng mit dem Potenzialder Mitarbeitenden zusammen.DiesesPotenzial lässt sich erhöhen, wenn Lebensläufen Beachtung geschenkt wird, diein der Regelaussortiert werden. Willman jedoch Mitarbeitende dieNeues erschaffen sollen lohnt essich,Menschen einzustellen, die von der Norm abweichen.Sie sind eine zukunftsgerichtete Investition von Unternehmen in ihr menschliches Innovationspotenzial, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile in einer VUKA-Welt zu sichern. Die Gewichtung der Digitalisierung fällt viel weniger hoch aus, als vermutet, da der Betrachtungsweise eine andere sein muss wie bereits oben erwähnt. Trotz der Digitalisierung geht es immer noch um den Menschen und deren Entfaltung sowie Kreativität.

Steven Brändle

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